Geschichte der Pilze als Medizin – Teil 2

Reishi

Reishi , bekannt als „Pilz der Unsterblichkeit“, hat eine der längsten Traditionen der medizinischen Verwendung aller Pilze auf der Welt. Die ersten schriftlichen Erwähnungen von Reishi stammen aus der Han-Dynastie vor über 2.000 Jahren, als chinesische Heiler medizinische Eigenschaften entdeckten. In alten chinesischen Schriften wurde der Pilz als „Elixier der Unsterblichkeit“ dokumentiert. Zusätzlich zu diesen Texten taucht Reishi auch in antiken Kunstwerken mit Bezug zum Taoismus auf. Noch weiter zurückgehend wurden alte Schnitzereien, Gemälde und Möbel mit Reishi entdeckt.

Alte chinesische Kräuterheilkundler nannten Reishi Lingzhi, weil es „Kraut der spirituellen Kraft“ bedeutet. Kaiser Yan, der erste (und legendärste) in der Linie der alten chinesischen Herrscher, ist der Begründer der landwirtschaftlichen Praktiken und Werkzeuge, die die Grundlage der chinesischen Landwirtschaft bildeten. Ihm wird auch der Autor der „Bibel“ der Heilpflanzen zugeschrieben: Shennong Ben Cao Jing (auch bekannt als Materia Medica). Über Reishi schrieb er: „Wenn man es regelmäßig verzehrt, macht es den Körper leicht und jung, verlängert das Leben und verwandelt einen in einen Unsterblichen, der niemals stirbt.“

Da Reishi in der chinesischen Medizin als eines der wertvollsten Heilkräuter galt und immer noch gilt, wird es in der Kunst oft zusammen mit anderen kraftvollen Symbolen dargestellt. Beispielsweise wird Reishi auf einem Seidengemälde von Qiu Yang aus dem 16. Jahrhundert als Geschenk an die am meisten verehrte Göttin der chinesischen Mythologie, die Königinmutter des Westens, dargestellt. Ein weiteres Beispiel ist das Wandgemälde ChaoYuanTu aus der Ming-Dynastie. Darin sind Mägde zu sehen, die Reishi als Geschenke für die Kaiser halten.

In vielen chinesischen Volksmärchen, Mythen und Gedichten kommt Reishi ebenfalls vor. Beispielsweise erzählt der Magu-Mythos von einer schönen Volksfrau, die auf dem Guyu-Berg lebte und den Taoismus praktizierte. Magu nutzte das Wasser der 13 Quellen auf dem Berg, um Reishi-Wein zu brauen. Nach 13 Jahren reifte der Wein und Magu wurde unsterblich. Magu kommt sowohl in der chinesischen als auch in der koreanischen Literatur vor. Ihr werden typischerweise Heilkräfte zugeschrieben und sie hat der Welt die Heilkräuter Cannabis und Reishi geschenkt.

Erwähnenswert ist auch, dass Reishi auch die „Auferstehungspflanze“ genannt wird, falls wir sie jemals brauchen sollten. In der chinesischen Legende „White Snake“ reist Lady White weit weg von zu Hause, um die Pflanze zu besorgen und ihren toten Ehemann wiederzubeleben. Durch ihren Liebesbeweis erlangt sie den Pilz und gewinnt ihren Mann zurück.

Die kulturelle Geschichte des Reishi-Pilzes ist voller Wunder, die dieser einzigartige Pilz bei den Menschen hervorrief. Thematisch erschien Reishi durchweg als transformierendes, heilendes und sogar göttliches Heilkraut.

Wilder Reishi ist nach wie vor ein seltenes Gut, und bevor man begann, ihn anzubauen und anzubauen, war der Zugang größtenteils dem chinesischen Adel vorbehalten. Reishi-Pilze sind im staatlichen Arzneibuch der Volksrepublik China (2000) aufgeführt und sollen das Qi („Lebenskraft“) ausgleichen, den Geist beruhigen und die Gesundheit der Atemwege unterstützen.

Reishi ist nach wie vor ein Eckpfeiler der Naturheilkunde in östlichen Kulturen. Angesichts der Globalisierung und der wachsenden Zahl von Menschen, die nach natürlichen Lösungen zur Unterstützung ihrer Gesundheit suchen, untersuchen Wissenschaftler nun die Gültigkeit der gesundheitsbezogenen Angaben rund um dieses traditionelle pflanzliche Heilmittel.

Cordyceps

Cordyceps sinensis gilt in China als medizinischer Schatz. Gewöhnlich wächst es aus dem mumifizierten Körper einer Raupe, aber es wächst auch auf nahezu allen Arten von Insekten wie Grillen, Kakerlaken, Käfern und Ameisen, um nur einige zu nennen, in den höchsten Lagen der Bergketten Asiens. Dort ist Cordyceps als Yak-Medizin bekannt. Wenn im Frühling der Schnee in den Bergen schmilzt, machen sich die Yaks auf den Weg bergauf. In einer Höhe von 14.000 bis 16.000 Fuß finden sie den Pilz und fressen ihn in Ekstase, dann brüten sie in fieberhaftem Tempo. Es hat eine Anti-Aging-Wirkung und stärkt die Ausdauer und eignet sich besonders als Nahrung nach der Genesung.

Maitake

Der Maitake -Pilz (Grifola frondosa), allgemein als „Henne des Waldes“ bezeichnet, hat eine faszinierende Ursprungsgeschichte, die in Japan beginnt, wo Maitake seit Tausenden von Jahren als Supernahrungsmittel genossen wird. Maitake bedeutet auf Japanisch „tanzender Pilz“, und obwohl es viele Gründe gibt, warum dieser Pilz einen vor Freude tanzen lässt, sticht eine Geschichte mehr hervor als die anderen. Maitake war im feudalen Japan ein hochgeschätztes Gut, wo die örtlichen Herren ihren Untertanen ein entsprechendes Gewicht in Silber gegen Maitake eintauschten. Daher stammt der Name „tanzender Pilz“ von den japanischen Bürgern, die vor Freude tanzten, wenn sie Maitake fanden, in dem Wissen, dass sie für ihre Entdeckung reichlich entschädigt würden. Der Pilz genoss in Japan einen so hohen Stellenwert, dass die erfahrenen Pilzsammler ihre Erntegebiete bis zu seinem kommerziellen Anbau so geheim hielten, dass sie ihre Standorte erst nach ihrem Tod in ihrem Testament preisgaben.

Maitake ist vor allem als der köstliche, holzige und würzige Pilz bekannt, der in vielen japanischen Gerichten vorkommt, und die Fülle an gesundheitlichen Vorteilen, die den erstaunlichen Geschmack ergänzen, ist ein zusätzlicher Bonus!

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